Die Disziplin Medieninformatik ist Anfang der 90er Jahre vor dem Hintergrund der Digitalisierung von Text, Bild, Audio und Video entstanden. Durch die Entwicklung neuer Technologien und die Konvergenz der Medien haben sich unter dem Oberbegriff “Multimedia” neue Märkte, Anwendungen, Tätigkeitsfelder und Berufsbilder aufgetan.
Medieninformatik ist eine Spezialisierung der Informatik, die sich auf digitale Medien konzentriert. Sie beschäftigt sich mit den theoretischen und technischen Grundlagen, der Ver- und Bearbeitung, der Übertragung sowie der Präsentation digitaler Medien unter Einsatz von Mitteln und Methoden der Informatik. Die Medieninformatik ist somit stark interdisziplinär angelegt und hat insbesondere Berührungspunkte zur angewandten Informatik mit dem Schwerpunkt Multimedia, zur Medientheorie, Medienökonomie, Mediengestaltung oder Mediendidaktik, aber auch zur Informationstechnik.
Ziel der Medieninformatik ist die Ausbildung von Informatikern mit speziellen Kenntnissen über digitale Medien und Multimedia-Produktion. Im Vordergrund der Ausbildung steht die Vermittlung von grundlegenden Theorien und Technologien im Bereich der Informatik sowie von umfassenden Kenntnissen in Bezug auf die unterschiedlichen Komponenten von Multimedia. Dazu gehören sowohl die entsprechenden technischen Grundlagen der verschiedenen digitalen Medien als auch Wissen um den Produktionsprozess und die kreative Gestaltung von Medien, d.h. die Befähigung der Studierenden, Design-Konzepte im visuell-optischen, akustischen und sensorischen Bereich einzusetzen. Die Kenntnisse und Fähigkeiten werden soweit ausgeprägt, dass die AbsolventInnen unmittelbar in der betrieblichen Praxis wirksam und universell einsetzbar sind. Das schließt auch die Fähigkeit ein, sich selbständig weiter zu spezialisieren.